Schlafrituale und Routinen bei Babys
Wir Eltern spüren am eigenen Leib, dass der Babyschlaf eine der größten Herausforderungen in den ersten Lebensjahren ist. Doch wusstest du schon, dass Schlafrituale und Routinen ein absoluter Gamechanger beim Babyschlaf sind? In diesem Artikel möchte ich dir die Bedeutung von Schlafritualen näher bringen und wertvolle Tipps geben, wie du Routinen erfolgreich integrieren kannst. Mein Ziel ist es, dir das Vertrauen und die Sicherheit zu geben, die Eltern benötigen, um gesunden und qualitativ hochwertigen Babyschlaf zu fördern. Denn das ist das A und O für eine gute Entwicklung.
Der Babyschlaf im ersten Lebensjahr
Der Babyschlaf durchläuft im ersten Lebensjahr immense Veränderungen, die eine wichtige Rolle für die Entwicklung und das Wohlbefinden deines Kindes spielen. In den ersten 3 Monaten ist der Schlaf deines Babys noch total unregelmäßig. Das Baby wacht und schläft über Tag und Nacht verteilt. Bestimmte Muster sind noch nicht erkennbar.
Der Tag unterteilt sich in Schlafen, Stillen und Windel wechseln. Diese Anfangsphase kann für Eltern sehr herausfordernd sein. Dadurch, dass Neugeborene noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus haben und den Tag nicht von der Nacht unterscheiden können, sind sie oftmals nachts nicht nur kurz wach, sondern auch längere Zeit aktiv.
Die frischgebackenen Eltern dürfen auch erst einmal in ihre neue Rolle, den neuen Alltag mit Baby hineinwachsen. Und dazu gehört leider sehr oft, dass sie wenig Schlaf bekommen. Aber die gute Nachricht ist, dass dies eine ganz normale Phase in der Entwicklung eines Babys ist. Mit ca. 3 Monaten setzt die Melatoninproduktion (Schlafhormon) ein und die Babys können dann auch zwischen Tag und Nacht unterscheiden. Damit werden die längeren Schlafphasen langsam in die Nacht umverteilt.
Mit fortschreitendem Alter wird der Babyschlaf also nach und nach reifer und strukturierter. Du wirst auch merken, dass dein Baby längere Schlafphasen entwickelt und die Abstände zwischen dem Stillen größer werden. Indem du das Thema Babyschlaf ernst nimmst und dich darüber informierst, bist du auf dem besten Weg zu einem gut schlafenden Kind. Deswegen empfehle ich bereits, sich in der Schwangerschaft über Babyschlaf zu informieren, damit Eltern direkt ab der Geburt gewappnet sind und sich nicht unsicher fühlen.
Denn tatsächlich kannst du dein Baby ab der Geburt unterstützen, gut zu schlafen. Durch den Schlaf-gut-Schatz-Babyschlafkurs vermeidest du, dass dein Baby nicht einschlafen will, übermüdet, sich Ewigkeiten in den Schlaf schreit oder niemals im Babybett schläft. Der Babyschlafkurs steht für sicheren und guten Schlaf von Geburt an. Hier kommst du zum Babyschlafkurs.
Veränderungen im Schlafverhalten
Du hast sicher schon von dem Begriff Schlafregression gehört, oder? Dieser Begriff beschreibt eine Phase, in der Babys plötzlich von einem auf den anderen Tag wesentlich schlechter schlafen als zuvor.
Sehr viele Eltern erzählen mir in den Schlafberatungen, dass ihr Baby anfangs sehr gut geschlafen hat und nur 2–4 mal in der Nacht aufwachte zum Trinken. Und dann mit etwa 4-5 Monaten hat sich das immens verändert. Das Baby wurde häufiger wach oder nuckelte ständig an der Brust nuckelte. Es war nicht mehr möglich, das Baby in das Babybett abzulegen oder das leichte Wippen musste gegen Elefantenschritte oder Pezziball ausgetauscht werden.
Dies ist ein schleichender Prozess und wird in der Regel nicht als Warnsignal wahrgenommen. Denn so oft heißt es beim Babyschlaf: “Da muss man eben durch”. Das ist in unseren Köpfen gespeichert und wir Eltern wollen alles richtig machen, bedürfnisorientiert erziehen, die Kinder aber auch nicht verziehen und, und, und …
Meine Erfahrung bezüglich dieser Manifestation ist eine Andere!
Klar, es gibt Entwicklungsphasen, die man nicht eben mal auslassen kann. Aber es gibt Wege und Möglichkeiten, wie man mit solch herausfordernden Phasen bestmöglich umgeht, damit sich in dieser Zeit kein Schlafproblem entwickelt. Denn genau das ist insbesondere während der Schlafregressionen eine sehr große Gefahr.
Die Schlafregression, also die Weiterentwicklung (Erlernen neuer Fähigkeiten) des Babys führt dazu, dass das Kind unsicher ist, mehr Unterstützung, mehr Sicherheit durch die Eltern benötigt, in den meisten Fällen durch intensivere Reize. Das äußert sich in stärkerem oder länger anhaltendem Körperkontakt (z.B. Dauernuckeln, Ablegen unmöglich) oder Bewegung beim Einschlafen. Oder das Baby wird alle 1-2 Stunden wach in der Nacht, braucht viel länger zum Einschlafen, es ist tagsüber oft quengelig, weint. Das können alles Anzeichen einer Schlafregression sein.
Schön wäre es, wenn es mit der 4-Monats-Schlafregression getan wäre, jedoch entwickeln sich Babys und Kleinkinder ständig weiter. Im Zusammenhang mit der Entwicklung und Veränderungen im Schlafverhalten von Babys und Kleinkindern gibt es noch die 8-Monats-Schlafregression, die 12-Monats-Schlafregression, die 18-Monats-Schlafregression und die 24-Monats-Schlafreggression. Also immer, wenn dein Kind neue Fähigkeiten erlernt, wird sich das beim Schlaf bemerkbar machen.
Die Bedeutung von Schlafritualen
Schlafrituale sind mehr als nur Gewohnheiten – sie sind der Schlüssel zu einem ruhigen und erholsamen Babyschlaf. Babys lernen von Natur aus, indem sie wiederholte Muster und Abläufe aufnehmen. Das Einführen von Routinen und Schlafritualen in die Schlafenszeit deines Babys schafft eine Vorhersehbarkeit, die deinem Kind Sicherheit vermittelt. Dein Baby wird dadurch lernen, Schlaf mit Entspannung und Geborgenheit zu verbinden.
Positive Auswirkungen von passenden Schlafritualen für das Kind
- Beruhigung und Vorhersehbarkeit: Schlafrituale signalisieren deinem Baby, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen. Dies schafft ein Gefühl der Vorhersehbarkeit, Sicherheit und Geborgenheit. Dadurch wird das Einschlafen leichter.
- Verbesserte Schlafqualität: Regelmäßige Schlafrituale helfen dabei, den Schlafzyklus deines Babys zu stabilisieren, was zu längeren und tieferen Schlafphasen führen kann.
- Entwicklung eines gesunden Schlafverhaltens: Die Einführung von Schlafritualen fördert langfristig gesunde Schlafgewohnheiten, die deinem Baby lebenslang zugutekommen. Der Grundstein für guten Schlaf wird bereits in den ersten Lebensjahren gelegt.
- Entspannte Kinder schlafen besser ein: mit der optimalen und altersgerechten Abendroutine gelingt es Kindern runterzufahren und zu entspannen, bevor sie ins Bett gehen. Somit verkürzt sich auch die Einschlafzeit.
- Kind geht gerne ins Bett: Mit Routinen, die optimal integriert sind und altersgemäß immer wieder angepasst werden, wird dein Kind mit der Zeit ein positives Gefühl zum Schlafengehen entwickeln.
Positive Auswirkungen Schlafritualen für die Eltern
- Besserer Schlaf für alle: Schlafrituale helfen, Schlafstörungen deines Babys zu reduzieren. Das wiederum führt natürlich auch zu weniger Unterbrechungen des Nachtschlafs der Eltern.
- Stressreduktion: Routinen schaffen Struktur und Klarheit. Dadurch wird Stress und Unsicherheit erheblich vermindert in der Schlafenszeit. Wir Eltern und das Kind kennen die abendlichen Abläufe genau und gehen diese nur mehr nach. Es müssen keine Aktivitäten ausgedacht werden oder Entscheidungen à la wie viele Bücher lesen wir noch im Bett getroffen werden.
- Weniger Diskussion: Durch gleichbleibende Rituale kehrt Ruhe ein. Die Abläufe werden klar kommuniziert und danach können sich alle richten. Das Kind weiß also genau, was auf es zukommt. Dadurch gibt es weniger Diskussionen am Abend.
- Mehr Zeit für Eltern: Wenn das Baby dank Schlafritualen schneller einschläft und besser schläft, haben die Eltern mehr Zeit für sich, um sich zu erholen und ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.
- Andere Personen können das Kind ins Bett bringen: Feste Rituale, die dem Kind Sicherheit geben, können auch von anderen Bezugspersonen übernommen werden. Eltern können endlich wieder ausgehen und die Beziehung pflegen.
- Aufbau von Bindung: Die Einschlafbegleitung wird zu einem der schönsten Momente des Tages – für Eltern und Kind.
Wann sind Schlafrituale und Routinen für Babys sinnvoll?
Immer wieder wird mir die Frage gestellt: „Wann ist eigentlich der passende Zeitpunkt, um Schlafrituale einzuführen?“
Ich empfehle den Eltern mit einem Alter von etwa 3 Monaten zu starten. Du kannst natürlich auch später damit beginnen. Je eher sich dein Baby doch daran gewöhnt, desto schneller profitiert ihr auch davon. Wichtig ist, dass es altersgerechte Abläufe sind, die du als Ritual integrierst. Und, dass sie wirklich auf ein Minimum reduziert werden.
Gerade bei so kleinen Babys zw. 3–6 Monaten kann es definitiv zu viel sein, wenn gespielt wird, gebadet, das Baby noch massiert und dann umgezogen wird. Der Abend ist eine außergewöhnlich sensible Zeit: Der Tag endet, die Müdigkeit nimmt zu, die Aufnahmefähigkeit sinkt, die Eindrücke des Tages gilt es nun allmählich zu verarbeiten. Daher ist mein Motto: weniger ist mehr.
Wie man Schlafrituale einführt und gestaltet
Die Einführung von Schlafritualen in die Schlafenszeit deines Babys ist eine bereichernde Erfahrung. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dir dabei hilft, Schlafrituale zu gestalten und erfolgreich zu implementieren:
Schritt 1: Überlegung für die Abendroutine
Überlege dir zuerst, welche Aktivitäten deinem Baby helfen könnten, herunterzufahren. Ich empfehle ruhige Abläufe in den Abend einzubauen. Dies ist die beste Vorbereitung auf das Einschlafen selbst.
In den Schlafcoachings werden bei Babys ruhige Aktivitäten wie Kuscheln, Stillen, Baden (oder Babymassage) mit Erfolg umgesetzt. In diesem Alter beläuft sich die Abendroutine auf nur 30 Minuten. Bei Kindern ab 12 Monaten sind es dann 60 Minuten und die Abendroutine beginnt oft mit dem Abendessen. Altersgemäße Abläufe sind zum Beispiel ruhiges Spielen mit Mama oder Papa, Bücher anschauen, baden, umziehen, Zähne putzen.
Schritt 2: Auswahl eines Einschlafrituals
Wenn du eine geeignete Abendroutine gefunden hast, machst du dir Gedanken darüber, welches Einschlafritual dir gefällt und zu den Bedürfnissen und zum Alter deines Babys passt. Beliebte Einschlafrituale sind beispielsweise: sanftes Wiegen, Kuscheln, Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte, leise Schlaflieder oder weißes Rauschen.
Ich empfehle dir Rituale zu nehmen, die du gut durchführen kannst und auch andere Personen problemlos übernehmen können. Bedenke, dass dein Kind schwerer wird. Ein Baby mit 7 kg lässt sich einfacher in den Schlaf schaukeln oder tragen wie ein Kind mit 10-12 kg. Behalte das im Hinterkopf bei der Zusammenstellung des Einschlafrituals.
Schritt 3: Konstanz bei den Ritualen und Routinen ist entscheidend
Eines der wichtigsten Elemente beim Babyschlaf ist die Konstanz. Führe die ausgewählten Abläufe der Abendroutine und des Einschlafrituals zur gleichen Zeit und in derselben Reihenfolge durch, um deinem Baby eine klare Vorstellung davon zu geben, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen.
Babys und Kleinkinder können noch keine Uhrzeiten verstehen. Die gleichen Abläufe geben ihnen aber einen Richtwert. Sie orientieren sich an den Aktivitäten, was ihnen wiederum Sicherheit gibt.
Schritt 4: Passende Schlafumgebung
Auch die Umgebung, in der dein Kind schläft, sollte das Einschlafen fördern. Ein abgedunkelter Raum ist das A und O. Denn Dunkelheit fördert die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Wenn du ein Licht im Schlafzimmer benötigst, dann empfehle ich dir rotes Licht zu verwenden. Das unterbricht die Melatoninproduktion nicht.
Die allgemeine Empfehlung liegt bei 16-18 Grad Raumtemparatur. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder Mensch das anders empfindet und würde dir deshalb dazu raten, vor dem Einschlafen oder während dem Schlafen zu lüften und eher kühl zu schlafen. Ein Baby sollte im 1. Lebensjahr im Beistellbett oder Babybett im Elternschlafzimmer schlafen. Decke, Kuscheltiere und ähnliche Dinge haben im Babybett nichts zu suchen, denn sie können zu Erstickung führen.
Schritt 5: Anpassung an die Bedürfnisse deines Babys
Wenn du die Rituale einige Tage lang angewandt hast und merkst, dass es für dich oder dein Baby einfach nicht passt, dann passe die Rituale entsprechend an. Es ist wichtig, dass ihr euch damit wohlfühlt.
Schritt 6: Zeit für Bindung
Plane dir die Zeiten für die Ausführung der Rituale jeden Abend ein. Sie sollen ein fester Bestandteil deines Tagesablaufs sein. Nimm dir dann auch die Zeit und gib deinem Baby Nähe, Zuneigung, Aufmerksamkeit und Körperkontakt. Diese Momente sind nicht nur für das Baby, sondern auch für die Eltern wertvoll und tragen zur Stärkung der Bindung bei. Ein anderes Wort für Bindung ist Bonding. Gute gebundene Kinder können besser entspannen und loslassen. Sie schlafen dadurch besser ein.
Schritt 7: Geduld und Konsequenz
Es kann einige Zeit dauern, bis dein Baby sich an die Schlafrituale gewöhnt hat. Bleib geduldig und konsequent. Mit der Zeit werden die Rituale dazu beitragen, den Schlaf deines Babys zu verbessern und eine ruhige Schlafenszeit zu schaffen. Verändere nicht jeden Tag etwas an den Abläufen. Sie sollen gleich bleiben, damit dein Baby eine Chance hat, sich daran zu gewöhnen. Es braucht 21 Tage, damit eine neue Gewohnheit im menschlichen Körper verankert ist. Brich also nicht nach ein paar Tagen ab.
Tipps für erfolgreiche Schlafrituale und Routinen
Damit deine Schlafrituale und Routinen wirklich effektiv sind, gibt es einige Tipps, die sich in meinen Beratungen und Kursen schon viele Male bewährt haben. Denn irgendwas zu machen, damit du etwas machst, ist nicht Sinn der Sache. Es sollten schon die passenden Schlafrituale sein, die sich für dich und dein Kind eignen. Behalte bei der Zusammenstellung stets im Hintergrund: je weniger Aktivitäten und Übergänge, desto bessere Ergebnisse wirst du erzielen können in Bezug auf das Einschlafen.
Tipp 1: Halte an der Routine fest
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiche Schlafrituale ist die Kontinuität. Halte an der Routine fest, auch wenn es gelegentlich schwierig sein mag. Je konsequenter du bist, desto schneller wird sich dein Baby an die Abläufe gewöhnen. Das bedeutet, dass du die Rituale zur gleichen Zeit und in derselben Reihenfolge durchführst, um eine verlässliche Vorhersehbarkeit zu schaffen.
Denke daran, dass es Zeit benötigt, bis dein Kind sich an die neuen Zeiten und Abläufe gewöhnt hat. Gib euch die nötige Zeit und ziehe es durch. Wenn du die Rituale nach kurzer Zeit verwirfst oder ständig Änderungen vornimmst, wird das dein Baby verwirren und die Abende werden nicht schön und entspannt für euch werden.
Tipp 2: Schaffe eine Wohlfühlatmosphäre
Eine entspannte Schlafumgebung ist der Schlüssel für erfolgreiche Schlafrituale. Achte darauf, dass der Schlafraum abgedunkelt und ruhig ist. Die richtige Raumtemperatur und eine bequeme Schlafumgebung tragen dazu bei, dass sich dein Baby wohl und sicher fühlt. So viele meiner Kunden berichten auch von sehr guten Ergebnissen, wenn sie White Noise mit in das Einschlafritual einbinden.
Weißes Rauschen erinnert das Baby an die Geräusche aus dem Mutterleib und kann dazu führen, dass es weniger oft aufwacht, weil es besser die Schlafzyklen miteinander verbinden kann. Achtung: achte beim Kauf auf eine White Noise Maschine, die in Dauerschleife läuft. Andernfalls kann das Ausgehen des Geräuschs dazu führen, dass das Baby erwacht. Mein Lieblingsprodukt findest du hier.
Tipp 3: Individualisiere die Rituale
Jeder Mensch, jedes Baby ist einzigartig, und daher ist es wichtig, die Rituale an die Bedürfnisse und das Alter deines Kindes anzupassen. Achte darauf, wie dein Kind auf die neuen Rituale reagiert. Hast du das Gefühl, dass sich dein Kind auch nach 14 Tagen immer noch nicht damit angefreundet hat, also nicht besser zur Ruhe kommt und einschläft, nimm Anpassungen an den Routinen vor.
Wenn ein bestimmtes Ritual offensichtlich nicht gut funktioniert, versuche etwas Neues. Du wirst im Laufe der Zeit herausfinden, welche Rituale und Abläufe am besten zu deinem Baby passen. Du wirst auch feststellen, dass du die Rituale immer mal wieder etwas ändern solltest, weil dein Baby mit zunehmendem Alter eine Veränderung benötigt.
Ein Baby mit 5 Monaten braucht noch kein Buch zu lesen, dafür ist es einfach zu klein. Es kann sich sogar gegenteilig auswirken: statt entspannend ist Buch lesen zu spannend. Mit einem 18 Monate alten Kind hingegen sind Gute-Nacht-Geschichten ein wunderbares Ritual.
Herausforderungen und Lösungen im Zusammenhang mit Schlafritualen
Das Einführen von Schlafritualen und Routinen bei deinem Baby kann mit einigen Herausforderungen einhergehen. Hier sind einige der häufigsten Probleme und praktische Lösungen, die dir helfen, diese zu bewältigen:
Herausforderung 1 - Widerstand gegen Veränderung
Dein Baby ist es gewohnt, auf eine bestimmte Weise einzuschlafen, und hat Schwierigkeiten, sich anfangs auf die neuen Schlafrituale einzulassen.
Blicke mal zurück: Dein Kind ist seit Monaten etwas anderes gewohnt und plötzlich legst du fest, dass es jetzt anders, viel besser, wird. Natürlich kann das im ersten Moment verwirrend sein für die Kleinen.
Lösung 1 - Klarheit gegenüber deinem Kind
Deswegen ist auch hier Klarheit extrem wichtig. Hast du entschieden, etwas an den Schlafgewohnheiten zu ändern, steh zu 100% dahinter. Sonst, das kann ich dir aus Erfahrung sagen, wird es NICHT klappen. Kinder spüren sofort, wenn wir unsicher sind und schwanken. Das führt dazu, dass auch die Kinder Unsicherheit spüren und die Umstellung langwierig und mit unnötig vielen Tränen verbunden sein kann.
Mein Herzenstipp: Experimentiere niemals am Babyschlaf herum. Sei dir sicher mit dem, was du tust.
Herausforderung 2 - Schwierigkeiten beim Einschlafen
Schlafrituale sind ein absoluter Gamechanger – auf alle Fälle. ABER: wenn das Schlafangebot nicht zum individuellen Schlafbedarf passt, dann wird sich auch die Einschlafzeit deines Kindes nicht reduzieren.
Lösung 2 - Es gibt mehrere Ursachen für lange Einschlafzeiten
Wenn dein Baby also länger als 30 Minuten braucht, um einzuschlafen, dann führe im ersten Schritt passende Schlafrituale ein. Reflektiere nach 14 Tagen, ob bzw. was sich verändert hat. Hat sich die Einschlafzeit nicht reduziert, hat dein Kind wahrscheinlich ein Schlafproblem entwickelt. Hier ist es wichtig den individuellen Schlafbedarf zu ermitteln, das Angebot entsprechend anzupassen und eventuell vorhanden Schlafassoziationen zu lösen.
Herausforderung 3 - Das Kind ist ahnungslos
Wir Eltern entscheiden, etwas zu verändern. Oft lassen wir dabei außer Acht, dass das Kind keine Ahnung davon hat, was wir uns überlegt haben und warum. Für jeden Menschen ist es doch einfacher eine Veränderung zu akzeptieren und zu unterstützen, wenn wir im Vorhinein darüber informiert werden. Für Babys und Kleinkinder gilt das genau so.
Lösung 3 - Informiere dein Kind über neue Schlafrituale
Daher empfehle ich dringend vor der Umsetzung neuer Schlafrituale dein Kind darüber zu informieren. Erkläre ihm, dass es eine Veränderung geben wird, damit es abends besser zur Ruhe kommen kann. Mit einem Kleinkind kannst du schon mehr darüber sprechen. Binde es ein in die Veränderung. Vielleicht hat es sogar Ideen, wie es runterfahren kann oder etwas, das es sich wünscht in den Abendstunden. Und denke nicht, dass ein Baby das nicht versteht. Oft verstehen die Kleinen mehr, als wir denken.
Abschließende Gedanken zur Bedeutung von Schlafritualen bei Babys
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schlafrituale einen sehr bedeutenden und positiven Einfluss auf ein Kind und dessen Schlafverhalten haben. Sie wirken beruhigend, geben Sicherheit und schaffen Klarheit. Dadurch kommt dein Baby in die Entspannung und das Einschlafen fällt ihm leichter. Mit liebevoller Konsequenz werden die Rituale dazu beitragen, gesunde Schlafgewohnheiten zu fördern, die deinem Baby sein ganzes Leben lang zugutekommen werden. Denn die Grundlagen für guten Schlaf werden bereits im Kindesalter gelegt.
Die positiven Auswirkungen von Schlafritualen erstrecken sich nicht nur auf das Baby, sondern auch auf die Eltern. Eine ruhige und harmonische Schlafenszeit bedeutet weniger Stress und mehr Auszeiten. Zeit, um die Beziehung zu pflegen, Regenerationszeiten für sich selbst. Denn Eltern zu sein ist wohl die größte und schönste Herausforderung, die das Leben mit sich bringt.
Du wirst auch feststellen, dass dein Kind sicherer und selbstbewusster wird. Passende Rituale und eine gute Einschlafbegleitung durch die Bezugspersonen stärken auf jeden Fall auch die Bindung. Und eine gute Bindung führt auch zum besseren Einschlafen.
Deswegen empfehle ich dir unbedingt ein passendes und altersgerechtes Schlafritual einzubauen für dein Baby oder Kleinkind. Beachte, dass dein Kind ein Individuum ist und die Rituale den Bedürfnissen deines Babys angepasst werden sollten. Reflektiere in regelmäßigen Abständen, ob die Rituale noch angemessen sind und ihren Zweck, dem entspannten und schnellen Einschlafen, erfüllen. Routinen sind ein wichtiger Punkt, um guten Babyschlaf zu fördern. Die gesamte Familie wird davon profitieren.
Du weißt jetzt eine Menge über Schlafrituale, deren Bedeutung, Auswirkung und Anwendung. Daher setze dein Wissen in die Praxis um, denn die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Babys sind von größter Bedeutung. Und Schlafrituale haben definitiv einen positiven Einfluss auf den Schlaf deines Kindes. Das sind auch meine Erfahrungen aus all den Schlafberatungen, die ich bereits hatte.
Dein Kind geht aktuell nicht gerne schlafen? Dann ist das ein Indiz dafür, dass ihr (noch) nicht die passenden Rituale gefunden habt. Dann empfehle ich dir unbedingt die Online-Kurse Schlummern unter’m Sternenhimmel (4-11 Mte) und Schlummernde Kleinkinder (ab 12 Monate bis 4 Jahre). Mit den Kursen erstellst du in wenigen Minuten die perfekten abendlichen Abläufe, die dein Kind runterfahren und entspannen lassen und zwar BEVOR es ins Bett geht.
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