Schlafregression bei Babys: Expertentipps für müde Eltern

Schlafregression bei Babys

Schlafregressionen bei Babys - Expertentipps für Eltern

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    Audio-Datei zum Blogartikel 🎧 (ca. 21 Min)

    Wenn dein kleiner Schatz plötzlich schlechter schläft, dann könnte eine Schlafregression dahinterstecken. Das kann bedeuten, dass dein Kind nachts häufiger aufwacht, Wachphasen hat, Einschlafhilfen stärker oder länger eingefordert werden oder es Schwierigkeiten hat, in den Schlaf zu finden. Dieses Phänomen, der von heute auf morgen auftretende schlechte Schlaf, wird von vielen Eltern gefürchtet – zurecht. Denn es ist tatsächlich ein ganz natürlicher Teil der Entwicklung von Babys und Kleinkindern.

    Daher sind die Schlafregressionen auch unvermeidbar. Sie treten typischerweise im Alter von etwa 4 Monaten, 8 Monaten, 12 Monaten, 18 Monaten und 24 Monaten auf. Schläft dein Kind also mit einem Mal schlechter, meist für Tage oder Wochen, dann kann das ein Hinweis darauf sein, dass es aktuell wichtige Entwicklungsfortschritte macht. Neue Fähigkeiten werden im Schlaf verarbeitet. Dadurch bedeuten Schlafregressionen in der Regel zugleich Horror-Nächte für die ganze Familie.

    Als Mutter und Expertin für Babyschlaf weiß ich, wie herausfordernd und ermüdend diese Phasen sein können. Aber keine Sorge: Es gibt Strategien und Tipps, die dir und deinem Baby helfen können, diese Zeiten besser zu bewältigen. In diesem Artikel teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um dir praktische Ratschläge an die Hand zu geben, wie du und dein Baby die Schlafregression gut meistern könnt. Denke daran, dass du nicht alleine bist auf diesem anstrengenden Weg. Und glücklicherweise hat auch jede Schlafregression ein Ende.

    Was ist eine Schlafregression?

    Der Begriff Schlafregression beschreibt eine Phase, in der Babys urplötzlich und grundlos schlechter schlafen als zuvor. Für uns Eltern fühlt es sich wie ein Rückschritt (Regression) an. Jedoch machen Kinder NIE Rückschritte, sondern stets Fortschritte. Dahinter steht also eine enorme Weiterentwicklung des Babys. Die Schlafregressionen treten ungefähr im Alter von 4, 8, 12, 18 und 24 Monaten auf.

    Während einer Schlafregression scheint es oftmals so, als würde das Gewohnte nicht mehr funktionieren, denn das Baby ist unruhiger, quengelt mehr, lässt sich schlechter beruhigen oder in den Schlaf begleiten. Viele Kinder wachen auch nachts häufiger auf und brauchen dann die Hilfe der Eltern, um weiterschlafen zu können. Das könnte auch ein Zeichen für eine Schlafassoziation sein.

    Während Schlafregressionen treten auch gerne mal längere Wachphasen auf. Meine Kunden sprechen meist davon, dass die Kleinen wach und unruhig sind. Die Eltern haben das Gefühl, dass ihr Kind gerne schlafen möchte, aber nicht kann. Wichtig ist, dass man weiß, wie man bei einer Schlafregression handeln sollte, denn so oft erzählen mir Eltern, dass der schlechte Babyschlaf genau zu diesem Zeitpunkt angefangen hat und geblieben ist. Das schlechte Schlafverhalten hat sich also nicht gebessert. Hier sprechen wir dann von einem Schlafproblem.

    Unterschiede zu normalen Schlafproblemen bei Babys

    Im Gegensatz zu anhaltenden Schlafproblemen, die verschiedene Ursachen haben können, ist eine Schlafregression zeitlich begrenzt und direkt mit den Entwicklungsfortschritten deines Babys verbunden. Während ein Schlafproblem länger als 4 Wochen andauert und sich das Schlafverhalten über Monate oder sogar Jahre nicht wieder bessert, sind Schlafregressionen ein vorübergehendes Phänomen, das mit bestimmten Wachstums- und Entwicklungsphasen einhergeht und nur ein paar Tage lang oder maximal 6 Wochen lang anhält.

    WICHTIG: Eine Schlafregression kann ein Schlafproblem verursachen.

    Ein Schlüsselunterschied besteht darin, dass Babys nach einer Schlafregressionsphase zu ihrem normalen Schlafmuster zurückkehren bzw. wieder besser schlafen, während anhaltende Schlafprobleme spezifische Interventionen oder Anpassungen hinsichtlich des Schlafangebots, der Schlafumgebung, der Rituale und das Lösen einer vorhandenen Schlafassoziation erfordern.

    Wie äußert sich eine Schlafregression?

    Das Erkennen einer Schlafregression kann für Eltern eine Herausforderung sein, da sich die Anzeichen oft mit denen allgemeiner Schlafprobleme überschneiden. Typischerweise beginnt eine Schlafregression plötzlich und ohne offensichtlichen Grund. Dein Baby, das zuvor vielleicht nur 2-3 aufwachte und nach dem Stillen oder Fläschchen wieder weiter schlief, beginnt nun öfter oder ständig in der Nacht wach zu werden.

    Die gewohnten Mittel funktionieren nicht mehr (gut). Wenn dein Baby also bisher nach oder beim Stillen eingeschlafen ist und es nun nicht mehr einfach einschläft nachdem es getrunken hat, oder es insbesondere in den Morgenstunden am Dauernuckeln ist, dann ist das ganz klar ein Anzeichen für eine Schlafregression. Diese Verhaltensveränderung beim Babyschlaf ist besonders auffällig für Eltern, da sie in der Regel unerwartet und sehr schnell eintritt.

    Einige der häufigsten Anzeichen einer Schlafregression bei Babys sind:

    • Das Kind ist unruhiger beim Schlafen wie sonst.
    • In der Nacht wird das Baby plötzlich häufiger wach.
    • Es gibt Schwierigkeiten beim Einschlafen, auch wenn das Baby müde erscheint.
    • Das Kind schläft nicht mehr wie sonst ein, es dauert länger. Gut möglich, dass das Kind intensivere Reize zum Einschlafen einfordert.
    • Die Tagschläfchen sind kürzer und ähneln mehr Powernaps. Es kann sogar passieren, dass ein Tagschlaf komplett ausgelassen wird.
    • Wenn das Baby eingeschlafen ist, wird es nach kurzer Zeit wieder wach und fordert die Bezugsperson ein.
    • Auch tagsüber gibt es Veränderungen: mehr anhänglich, quengelig, müde, sehr aktiv, will nicht ins Bett, ist schnell überreizt, will die neuen Fähigkeiten auch beim (Ein)Schlafen ausprobieren

    Es ist wichtig zu beachten, dass jede Schlafregression individuell ist und sich von Baby zu Baby unterschiedlich äußern kann. Während einige Kinder nur leichte Veränderungen in ihrem Schlafmuster zeigen, können andere eine deutlichere Störung erleben. Als Eltern ist es entscheidend, auf diese Veränderungen zu achten und zu verstehen, dass sie ein normaler Teil der Entwicklung deines Kindes sind. Mit etwas Geduld und den richtigen Strategien kannst du und dein Baby diese Phase erfolgreich meistern.

    Schlafregression ist individuell

    Zeitlicher Verlauf einer Schlafregression

    Verständnis für den zeitlichen Verlauf einer Schlafregression ist entscheidend, um diese Phase besser bewältigen zu können. Eine Schlafregression ist, im Gegensatz zu dauerhaften Schlafproblemen, in der Regel eine vorübergehende Phase. Sie dauert typischerweise zwischen einigen Tagen und einigen Wochen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Dauer und Intensität der Schlafregression von Baby zu Baby variieren kann.

    Phasen der Schlafregression

    Die häufigsten Zeitpunkte für Schlafregressionen sind im Alter von etwa 4 Monaten, 8 Monaten, 12 Monaten, 18 Monaten und 24 Monaten. Die 4-Monats-Regression ist oft die erste und intensivste, da sie mit bedeutenden Entwicklungsveränderungen im Schlafmuster des Babys zusammenhängt. In dieser Phase entwickelt sich der Schlaf deines Babys zu einem zyklischeren Muster, ähnlich dem von Erwachsenen. Das kann zu häufigerem nächtlichem Aufwachen führen.

    Die darauffolgenden Regressionen hängen oft mit Meilensteinen in der körperlichen und kognitiven Entwicklung zusammen. Das kann etwa das Erlernen neuer Fähigkeiten sein, wie das Krabbeln, Stehen, Laufen oder auch das Sprechen. Auch die emotionale Entwicklung kann sich stark auf den Babyschlaf auswirken. Hierzu gehören z.B. die Entwicklung von Ängsten, insbesondere Trennungsängste, die Ich-Wahrnehmung, das Entdecken des eigenen Willens, die Trotzphase etc.

    4-Monats-Schlafregression

    Die ersten 12 Wochen schlafen Neugeborene zu 50 % im Traumschlaf. Deshalb wachen sie nach dem Einschlafen auch so leicht wieder auf. Traumschlaf-Phasen sind besonders wichtig für das Lernen, das Gedächtnis, die Hirnreife und das Körperwachstum. Bei Neugeborenen gibt es noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus. Die Melatoninausschüttung (Schlafhormon) beginnt mit ca. 8–12 Wochen. Dadurch wird der (Nacht)Schlaf unterstützt.

    Um den 4. Monat herum ist die motorische Entwicklung enorm. Babys beschäftigen sich intensiv mit der Hand-Mund-Koordination. Sie trainieren diese neu erlernte Fähigkeit, indem sie nach Gegenständen greifen und diese mit dem Mund und der Zunge erforschen (orale Phase). Auch Babys Kommunikation verändert sich und es zeigt sich immer mehr, dass es einen eigenen Willen besitzt. Oft fängt es in dieser Zeit an, dass das Baby zu weinen anfängt, wenn die Eltern das Schlafzimmer verlassen.

    Das sind Meilensteine, ein komplett neues (Er)Leben für so ein kleines Lebewesen. Und das macht sich natürlich beim Schlaf sehr stark bemerkbar. Außerdem werden auch die Schlaf- und Wachphasen umverteilt und ähneln denen eines Erwachsenen schon etwas mehr. Die Ursache der 4-Monats-Schlafregression liegt darin, dass das Neugeborenen-Schlafmuster abgelegt wird und sich etwas mehr zu einem Schlafmuster von Erwachsenen entwickelt.

    Erkennbar wird die 4-Monats-Schlafregression daran, dass das Baby häufiger wach wird in der Nacht, vermehrt Einschlafhilfen einfordert, nicht mehr wie üblich einschläft, längere Zeit benötigt zum Einschlafen, dass es nur noch kurze Tagschläfchen macht (20-30 Minuten), sehr früh aufwacht oder auch dauernuckelt an der Brust. Allgemein ist das Baby sehr unruhig und benötigt viel Unterstützung beim Schlafen.

    Wie lange die 4-Monats-Schlafregression andauert, variiert von Kind zu Kind. Allgemein lässt sich sagen, dass sie zwischen dem 4. bis zum 6. Lebensmonat andauern kann.

    8-Monats-Schlafregression

    Um den 8. Monat herum passiert in der Entwicklung wieder viel. Das Baby wird noch mobiler. Es beginnt zu robben, sich zu drehen, zu krabbeln. Manche Kinder üben sich schon langsam am Sitzen oder ziehen sich an Gegenständen hoch in den Stand. Das eröffnet natürlich den Kleinen wieder eine neue Perspektive der Wahrnehmung, ein ganz neues Erleben. Das ist der Grund für die Auswirkungen auf den Babyschlaf in diesem Alter. Die neuen Fähigkeiten und Wahrnehmungen müssen verarbeitet werden. Sehr oft ist es auch so, dass dann die neuen Fähigkeiten sehr viele Male geübt werden. Und das machen Babys auch gerne mal beim Einschlafen oder mitten in der Nacht.

    Daran erkennst du die 8-Monats-Schlafregression gut. Dein kleiner Schatz leistet Widerstand beim Einschlafen, will nicht ins Bett, obwohl er müde ist, schreit und weint, wenn es aufs Schlafengehen zugeht. Außerdem kann es vorkommen, dass dein Baby plötzlich häufig wach ist in der Nacht und nicht wieder einschlafen kann.

    Um den 8. Monat herum reduziert sich auch oftmals die Anzahl der Tagschläfchen, da sich der Schlafbedarf ändert. Die Umstellung von drei auf zwei Tagschläfchen kann etwas herausfordernd sein, da sich sowohl Eltern und Kind erst an den neuen Rhythmus gewöhnen müssen. 

    Ein Tipp: nutze Powernaps, damit dein Kind bis zum Abendschlaf gut durchhält.

    Wie lange die 8-Monats-Schlafregression andauert, ist unterschiedlich. Es kann sein, dass dein Kind in wenigen Tagen durch ist und sich der Babyschlaf wieder normalisiert. Es kann aber auch passieren, dass dein Kind bis zu sechs Wochen lang Schlafschwierigkeiten hat.

    12-Monats-Schlafregression

    Auch die Entwicklung um den 12. Monat herum ist sehr bedeutend und zugleich wird aus dem Baby nun offiziell ein Kleinkind. Die Kleinen fangen in diesem Alter an, aus dem Stand zurück in den Sitz zu kommen, sich aus dem Sitzen in den Stand zu ziehen, mithilfe von Gegenständen zum Festhalten. Auch sicher sitzen können Babys in der Regel mit etwa 12 Monaten. Das Laufen lernen sie auch, entweder noch an den Händen der Eltern oder sie üben schon, an den Möbeln entlangzulaufen. Manche Kinder beginnen sogar schon mit dem freien Laufen ohne Hilfen. Auch die Sprachentwicklung schreitet in dieser Phase voran.

    Die 12-Monats-Schlafregression erkennst du an denselben Anzeichen wie die der 8-Monats-Regression. Die Kinder quengeln, weinen mehr, haben einen veränderten Appetit und sie schlafen schlechter. Trennungsängste spielen eine große Rolle. Die Kinder haben Angst, dass die Eltern sie verlassen. Das zeigt sich meist sehr deutlich beim Einschlafen. Die Kleinen brauchen mehr Zeit und Unterstützung beim Einschlafen, sind unruhiger oder wollen nicht schlafen. Auch vermehrtes Wachwerden in der Nacht ist ein Anzeichen.

    Die Kinder prüfen zum einen, ob die Eltern noch da sind und zum anderen trinken viele Stillkinder mehr oder dauernuckeln insbesondere in den Morgenstunden. Auch die 12-Monats-Schlafregression kann unterschiedlich lang andauern. Stell dich auf einen Zeitraum von ca. 2 bis 6 Wochen ein. Danach sollte dein kleiner Schatz wieder besser schlafen.

    18-Monats-Schlafregression

    Auch wenn dein Kind bisher schon einen guten Rhythmus hatte und vielleicht nachts gar nicht mehr wach wurde, kann es um den 18. Lebensmonat dazu kommen, dass dein kleiner Schatz in der Nacht wieder häufiger wach wird oder unruhiger schläft. Das Einschlafen kann sich in die Länge ziehen oder dein Kind verweigert sogar das Zubettgehen. Manche Kinder machen einen kürzeren Mittagsschlaf als zuvor.

    Wieder ist das herausfordernde Schlafverhalten verbunden mit Entwicklungsfortschritten, wie dem Laufen lernen. Die Autonomiephase tritt ein oder wirkt sich viel stärker aus. Dein Kind testet nun schon Grenzen aus und strebt nach Unabhängigkeit. Dadurch ist dein Kind sehr gefordert und kann auch schnell überfordert, überreizt oder wütend sein. Auch Trennungsängste können wieder vermehrt auftreten. Das kann sich auch auf das Einschlafen auswirken. Denn Schlaf bedeutet Abschied von den Bezugspersonen.

    Die 18-Monats-Schlafregression ist meist nach ca. 2 bis 6 Wochen beendet. Dein Kind sollte also nach dieser Zeit wieder besser schlafen.

    24-Monats-Schlafregression

    Zwischen dem 20.-26. Lebensmonat herum beginnt die 24-Monats-Schlafregression. Damit ist auch die Autonomiephase auf dem Höhepunkt. Der Schlafbedarf verringert sich stark in diesem Alter. Wichtig ist, das im Auge zu behalten und gegebenenfalls das Schlafangebot an den individuellen Schlafbedarf deines Kindes anzupassen. Andernfalls kann es passieren, dass sich ein Schlafproblem etabliert.

    Manchmal kommt auch schon das Thema Angst hinzu und die Kleinen brauchen wieder vermehrt Körperkontakt. Ängste lösen sich, indem man sich mit ihnen auseinandersetzt. Ist dies der Fall, nimm die Gefühle und Ängste deines Kindes ernst und begleite es in seinen Emotionen.

    Kinder im Alter von 24 Monaten erleben einen immens wichtigen Meilenstein: die Ich-Wahrnehmung. Sie nehmen sich also als eigenständige Person wahr und nennen sich beim Namen. Auch der Wortschatz wird zunehmend mehr. Diese und die motorischen Entwicklungsfortschritte (z.B. freies Laufen, Springen, Löffel und Becher benutzen) sind auch die Ursache für die herausfordernde Schlafsituation. Sie wachen in der Nacht wieder öfter auf, benötigen mehr Unterstützung beim Ein- oder Weiterschlafen und können sich schwer von den Eltern lösen aufgrund der Trennungsangst.

    Die 24-Monats-Schlafregression kann ebenfalls zwischen 2 bis 6 Wochen andauern. Danach sollte also wieder mehr Ruhe einkehren in eurem Familienalltag.

    Ursachen einer Schlafregression

    Um Schlafregressionen bei Babys effektiv zu meistern, ist es wichtig, ihre Ursachen zu verstehen. Diese Schlafstörungen sind in der Regel nicht das Ergebnis eines Fehlers in der Schlafumgebung oder -routine, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, dass dein Baby wichtige Entwicklungsfortschritte durchläuft. Die Gründe für Schlafregressionen sind vielfältig und stehen häufig in direktem Zusammenhang mit den Wachstums- und Entwicklungsphasen des Kindes.

    Entwicklungsmeilensteinen bei Babys

    Eine der Hauptursachen für Schlafregressionen ist der natürliche Reifeprozess des Schlafmusters eines Babys. Zum Beispiel erleben viele Babys um das Alter von 4 Monaten herum eine bedeutende Veränderung in ihrem Schlafzyklus, der komplexer und dem eines Erwachsenen ähnlicher wird.

    Diese Veränderung kann zu häufigerem nächtlichem Aufwachen führen, da das Baby lernt, zwischen den verschiedenen Schlafphasen zu wechseln. Andere Schlafregressionen können mit dem Erlernen neuer körperlicher Fähigkeiten wie das Krabbeln, Stehen oder Gehen zusammenhängen. Diese motorischen Fähigkeiten können das Baby sowohl physisch als auch geistig stimulieren, was zu Schwierigkeiten beim Einschlafen, beim Nachtschlaf und beim Tagschlaf führen kann.

    Auch kognitive Entwicklungen spielen eine große Rolle. Während der Phase, in der dein Baby geistig weiter heranwächst durch Wahrnehmung und Kommunikation, eröffnet sich plötzlich eine ganz neue Welt mit viel mehr Möglichkeiten. Klar, dass sich ein solcher Meilenstein auf dein Baby auswirkt. Dein kleiner Schatz wird Schwierigkeiten beim Schlafen haben. Diese Entwicklungsmeilensteine sind für die Gesamtentwicklung des Kindes essenziell, können aber kurzfristig das Schlafverhalten beeinflussen. Daher ist es wichtig, Geduld zu haben und zu verstehen, dass diese Phasen vorübergehend sind und einen wichtigen Teil des Wachstums deines Babys darstellen.

    Schlafreggresion in Phasen
    Schlafregressionen können Herausforderungfen sein

    Tipps und Strategien zur Bewältigung

    Wenn du als Elternteil aktuell mit der Herausforderung einer Schlafregression konfrontiert bist, dann gebe ich dir nun ein paar hilfreiche Strategien an die Hand, damit ihr möglichst gut diese Phase meistern könnt.

    Mit das Wichtigste ist, sich immer wieder vor Augen zu halten, dass es sich hierbei um eine (Entwicklungs)Phase handelt. Diese ist in wenigen Tagen oder Wochen vorbei. Falls dem nicht so ist, setze dich mit dem Thema Schlafproblem auseinander, damit ihr das Thema möglichst schnell wieder in den Griff kriegt. Ich unterstütze dich hierbei auch gerne. Achte auch einmal darauf, ob dein Baby etwas Neues kann, wenn ihr schlechte Nächte habt. Zu sehen, dass die neue Fähigkeit im direkten Zusammenhang mit der Verarbeitung (im Schlaf) zusammenhängt, erleichtert es manchmal, damit geduldig umzugehen.

    Hier sind einige bewährte Tipps, die dir helfen können:

    Tipp 1 - Konsistente Schlafenszeiten

    Versuche unbedingt, die regelmäßige Schlafenszeit beizubehalten. Dies hilft deinem Baby, einen stabilen Rhythmus zu entwickeln und signalisiert, dass es Zeit zum Schlafen ist. Ein fester Rhythmus ist der absolute Gamechanger beim Thema Babyschlaf. Das erlebe ich tagtäglich mit meinem eigenen Kind und bei den Kindern aus den Schlafberatungen.

    Tipp 2 - Beruhigende Schlafrituale

    Etabliere altersgerechte und für dein Kind passende Rituale vor dem Schlafengehen. Ein perfektes Ritual ermöglicht deinem Kind, sich vor dem Zubettgehen zu entspannen und schlafbereit zu werden. Dadurch kann dein Baby schneller und besser einschlafen. Ich bin ein Fan davon, das Thema Bindung gerade in den sensiblen Abendstunden im Auge zu behalten. Dies könntest du zum Beispiel durch ein gemeinsames Bad umsetzen. Der Körperkontakt und die exklusive Zeit für dein Kind füllt den Bindungstank auf und reduziert den Stress, der sich über den Tag angestaut hat.

    Tipp 3 - Angenehme Schlafumgebung

    Ich empfehle eine ruhige, dunkle und etwas kühlere Schlafumgebung. Am besten schlafen Kinder im Bett, wenn sie es gewohnt sind. Auch weißes Rauschen kann hilfreich sein und dein Baby in den nächsten Schlafzyklus begleiten oder Hintergrundgeräusche mindern.

    Tipp 4 - Reaktion auf nächtliches Aufwachen

    Wacht dein Baby nachts auf, atme erst einmal durch und versuche ruhig zu bleiben. Mir ist bewusst, dass das nicht immer einfach ist. Aber die Kinder sind unser Spiegel. Und wenn du gestresst und genervt bist, wird dein Kind nicht ruhig und entspannt weiterschlafen können. Oft ist es hilfreich, die Einschlafsituation wiederherzustellen, damit dein Baby wieder einschlafen kann in der Nacht.

    Auch wenn dein Kind dir vermitteln sollte, dass es in der Nacht spielen möchte, verlasse den Schlafraum nicht. Mache kein Licht an, denn es ist ja Nacht. Und in der Nacht wird geschlafen und nicht gespielt. Andernfalls könnte es passieren, dass sich dein Kind das nächtliche Spielen angewöhnt und sich dadurch der Rhythmus verschiebt und dein Kind tagsüber schläft statt nachts.

    Tipp 5 - Nutze Einschlafhilfen

    Die bewährten Einschlafhilfen zu benutzen in einer solch herausfordernden Zeit, ist auf jeden Fall sinnvoll. Aber achte darauf, dass diese nicht intensiviert werden. Insbesondere beim Thema Schaukeln, Wiegen, generell bei der Bewegung habe ich es schon so oft erlebt, dass während der Schlafregression die Intensität durch die Eltern gesteigert wird, weil das Kind nicht mehr so schnell einschläft. Denn der Reiz zum Einschlafen funktioniert gerade nicht mehr so verlässlich wie sonst.

    Dadurch kann es passieren, dass sich das Kind an die gesteigerte Bewegung gewöhnt und es nur noch so in den Schlaf findet (siehe Schlafassoziation). Auf Dauer wird das mit einem Kind, das immer schwerer wird, körperlich sehr anstrengend.

    Tipp 6 - Emotionale Unterstützung

    Nimm Hilfe an. Es kann der/die Partner/in sein, die Großeltern, der Patenonkel oder ein Babysitter. Es ist okay und immens wichtig, Pausen und Erholung einzubauen im Alltag. Wechsel dich ab nachts und schlaf in einem anderen Raum, damit du wieder Kraft bekommst. Denn Schlaf ist die Basis von allem!

    Zusammenfassung des Themas Schlafregression

    Zum Schluss fasse ich die wichtigsten Punkte zum Thema Schlafregression noch einmal zusammen. Jedes Kind wird irgendwann Schlafschwierigkeiten haben, die durch eine Schlafregression verursacht sind. Auch Kinder, die generell gut schlafen, haben dann Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen, schlafen kürzer, wachen häufiger auf, brauchen mehr Unterstützung und Nähe der Eltern.

    Die Schlafregressionen treten ungefähr im Alter von 4, 8, 12, 18 und 24 Monaten auf. Diese Phasen sind eng mit bedeutenden Entwicklungsfortschritten des Kindes verbunden, wie Veränderungen im Schlafmuster, motorischen Meilensteinen und kognitiven Sprüngen.

    Wichtig ist, den Unterschied zwischen Schlafregression und Schlafproblem zu verstehen. Die Schlafregression geht vorüber, das Schlafverhalten verbessert sich wieder. Ein Schlafproblem hingegen dauert seit mindestens 4 Wochen an und bessert sich nicht einfach so. Hier bedarf es Handlung, damit sich das Schlafverhalten wieder bessert.

    Aber viele Schlafprobleme entstehen während einer andauernden Schlafregression. Deshalb ist es bedeutend, den Fokus während dieser Phase nicht zu verlieren. Behalte unbedingt die Tipps im Auge: fester Rhythmus, passende Schlafrituale, eine gute Schlafumgebung, Umgang mit nächtlichen Aufwachen, Einschlafhilfen nutzen – aber nicht intensivieren, Abgeben und für Auszeiten sorgen. Beachtest du diese Punkte, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dein Kind kein Schlafproblem entwickelt und sich das Schlafverhalten schon bald stabilisiert. 

    Solltest du bemerken, dass der Babyschlaf nicht besser wird, dann empfehle ich dir unbedingt, das Schlafproblem möglichst schnell anzugehen. Denn je älter die Kinder werden und je länger die Schlafprobleme bestehen, desto anstrengender wird es für euch Eltern, diese zu lösen. 

    Hilfe bei Schlafproblemen findest du hier: Schlafpakete.

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